Ein gesunder und erholsamer Schlaf ist für die Gesundheit ebenso wichtig wie Essen und Trinken. Der Schlaf erfrischt uns und gibt uns die Fähigkeit Leistung zu bringen. Auch unsere Bettnachbarn sind betroffen, denn in der Regel äußern sich Schlafstörungen durch Geräusche wie lautes Schnarchen und unregelmäßige Atmung.
Es gibt viele Erkrankungen, die nur im Zusammenhang mit dem Schlaf auftreten. Man nennt sie "schlafbezogene Atemstörungen" (SBAS). Dazu gehören das primäre Schnarchen und die obstruktive Schlafapnoe.
Beim Schlafen sind wir in der Regel völlig entspannt, auch unsere Muskulatur. Der Unterkiefer fällt mit der Zunge nach hinten und engt so den Atemweg ein. Die Atemluft kann nicht mehr frei durch Mund und Nase strömen. Schnarchen entsteht, wenn Muskeln und Weichteile im Rachen "flattern und schwingen". Der Schnarchende merkt davon meistens nichts.
Sind die oberen Atemwege verengt, kommt es beim Schlafen zu erhöhten Atemanstrengungen. Man bezeichnet dies als Upper Airway Resistance Syndrom (UARS), übersetzt bedeutet es Widerstandssyndrom der oberen Atemwege. Dabei ist der Widerstand nicht vollständig, sondern stellt eine Behinderung der Lufteinströmung dar. In der Folge wird der Atemfluss und das Atemvolumen reduziert, wobei es aber zu keinen Atemaussetzern kommt. Auslöser für UARS ist die Erschlaffung der Atemwegsmuskulatur im Schlaf, die bei älteren Menschen stärker als bei jüngeren ausgeprägt ist. Folgen können Konzentrationsschwierigkeiten, Tagesschläfrigkeit oder auch (morgendlicher) Kopfschmerz sein.
Jeder Mensch schnarcht gelegentlich. Das ist zunächst einmal harmlos und eher für die Mitmenschen ein Problem. Kritisch wird es, wenn Atemaussetzer hinzukommen. Eventuell liegt eine Schlafapnoe vor, dann sind gesundheitliche Beeinträchtigungen für den Schnarchenden nicht auszuschließen.
Als Schlafapnoe bezeichnet man den vorübergehenden Atemstillstand, der durch den vollständigen Verschluss der Atemwege auftritt. Er kann 10 Sekunden oder länger andauern – mit weitreichenden Folgen: Es kommt im gesamten Blutkreislauf zu einer mangelnden Sauerstoffversorgung – auch im Gehirn. Durch die Atmungsaussetzer werden ständig wiederkehrende Weckreaktionen ausgelöst, so dass kein erholsamer Tiefschlaf möglich ist.
Die Schlafapnoe kann für Betroffene unangenehme, manchmal auch gefährliche Auswirkungen im täglichen Alltagsleben haben:
Ruhestörendes Schnarchen und leicht- bis mittelgradige Schlafapnoe können in vielen Fällen durch den Einsatz von Zahnschienen, sogenannten Unterkiefer-Protrusionsschienen, behandelt werden. Ihr Aufbau ist ähnlich einer Zahnspange oder einem Sportlermundschutz. Die individuell angepassten Zahnschienen halten Unterkiefer, Zunge und Gaumensegel während des Schlafes vorne und führen zu einer Straffung. Dadurch bleibt der Rachenraum weit geöffnet, die Rachenmuskeln werden stabilisiert und die Lunge wird wieder mit genügend Luft versorgt, um das Blut ausreichend mit Sauerstoff zu sättigen. Der eigene Schlaf wird ruhiger und auch der Partner bleibt ungestört.
Wenn Sie oder Ihr Partner unter lautem Schnarchen leiden, beraten wir Sie gerne zu Lösungsmöglichkeiten. Zunächst erfolgt eine gründliche Anamnese, um mehr über Ihr Schlafverhalten zu erfahren. Mit unserem kleinen „Schlaflabor“ (WatchPad unified) können wir Ihre Schlafphasen (Wachphase, Leicht-, Tief-, Rem-Schlaf) aufzeichnen. Kleinste Veränderungen im peripheren Nervensystem werden gemessen, so dass wir respiratorische Ereignisse wie zum Beispiel Atemaussetzer (Apnoen) zuverlässig erkennen können.